WinPE-Rettungsumgebung
Unsere WinPE-Rettungsumgebung basiert auf dem Windows-Betriebssystem “Windows PE”. Dabei handelt es sich um ein Windows, das im Gegensatz zu einem Standard-Windows von einer CD oder von einem an der USB-Schnittstelle angeschlossenen Datenträger booten kann. In dieser Betriebssystemumgebung läuft dann eine angepasste Version des jeweiligen Paragon-Programms.
Früher existierte eine Microsoft-Lizenz, unter der eine fertig angepasste WinPE-Umgebung an Kunden ausgeliefert werden durfte. Dieses Lizenzmodell wurde zum 01.04.2012 ersatzlos gestrichen.
Für die Erstellung einer angepassten WinPE-Umgebung benötigt man in erster Linie eine standardisierte WinPE-Vorlage. Diese wird geöffnet, die gewünschten Zusätze werden an die richtige Stelle in der geöffneten Vorlage kopiert, dann wird die Vorlage wieder geschlossen und eine Kopie als ISO-Datei oder auf einen USB-Datenträger durchgeführt. Dieses Vorgehen ist jedem Kunden auf seinem Rechner erlaubt, so dass hier keine Lizenzprobleme mehr auftreten können.
Wir haben also Werkzeuge entwickelt, mit deren Hilfe jeder Kunde seine eigene WinPE-Umgebung auf seinem Rechner erzeugen kann. Voraussetzung ist nur eine Roh-WinPE auf diesem Rechner.
WinPE aus der Windows-Reparaturumgebung
Seit Windows 7 existiert auf den meisten Rechnern die Reparaturumgebung für Windows, in die man während des Boot-Vorgang hineinbooten kann, um Reparaturen an einem beschädigten Windows durchzuführen.
Diese Reparaturumgebung basiert auf einer mit Windows installierten Roh-WinPE. Wenn diese vorhanden ist und nicht durch besondere Umstände blockiert wird, kann unser Werkzeug Recovery Media Builder (RMB) aus dieser Vorlage eine WinPE-Rettungsumgebung mit dem jeweiligen Paragon-Programm darauf erzeugen.
Nur auf älteren Betriebssystemen (XP, Vista) oder wenn aus bestimmten Gründen die Verwendung der Windows-Reparaturumgebung nicht möglich ist, ist ein aufwändigeres Verfahren notwendig.
In einem solchen Fall muss auf dem Rechner ein Werkzeug-Paket von Microsoft installiert werden, das eine solche WinPE-Vorlage enthält. Dazu kann entweder das WAIK oder das ADK von Microsoft verwendet werden. Jeder Interessierte darf sich eines dieser Pakete von Microsoft kostenfrei herunterladen. Damit darf er für den eigenen Gebrauch eine WinPE-CD erstellen.
WAIK
Das WAIK (Windows Automated Installation Kit) von Microsoft ist für Windows XP oder Vista gedacht.
Der Button “WAIK herunterladen” im Boot/Recovery Media Builder führt Sie direkt zur Download-Seite des WAIK. Achten Sie bitte darauf, dass in dem Auswahlfeld für die Sprachauswahl die richtige Sprache ausgewählt ist.
Bitte beachten Sie folgendes: Wenn Sie Windows XP verwenden, landen Sie auf der Seite zum Download des WAIK für Vista. Das ist korrekt. Da XP von Microsoft nicht mehr unterstützt wird, gibt es keine eigene Downloadseite für XP mehr.
Nach dem Download befindet sich das WAIK als ISO-Datei (ca. 1,6 GB) auf Ihrem Computer.
Bei einer ISO-Datei handelt es sich um eine Archivdatei, die mit Hilfe einer Brennsoftware direkt und unkompliziert auf DVD gebrannt werden kann. Achten Sie unbedingt darauf, die Datei als ISO-Datei bzw. ISO-Image zu brennen und nicht einfach als normale Datei. Ab Windows Vista kann die ISO-Datei durch einfaches Doppelklicken oder durch Rechtsklick => “Datenträgerabbild brennen” gebrannt werden.
Nach dem Brennvorgang verfügen Sie also über eine übliche DVD, die Sie einlegen können. Starten Sie nun die Installation des Microsoft WAIK.
Auf der DVD befinden sich zusätzlich noch einige Systemkomponenten, die das WAIK benötigt. Dabei handelt es sich zum Beispiel um MSXML oder das .net-Framework. Wenn diese Komponenten auf Ihrem System nicht vorhanden sind, werden Sie zur Installation aufgefordert. Starten Sie dann den entsprechenden Menüpunkt. Wenn die Systemkomponente fertig installiert ist, wiederholen Sie die Installation des WAIK.
Hinweis: Wenn Sie Windows XP verwenden, benutzen Sie bitte unbedingt den oben erwähnten Button “WAIK herunterladen”. Suchen Sie nicht selber im Internet. Es gibt nur eine Version des WAIK für Vista(!), die mit unseren Media Buildern funktioniert.
Hinweis: Alternativ zum Brennen können Sie auch mit Hilfe entsprechender Software-Tools aus dem Internet die ISO-Datei lesbar machen und direkt öffnen. So sehen Sie alle einzelnen Dateien aus diesem Archiv und können direkt die Installationsdatei (StartCD.exe) ausführen. Sie sparen sich somit das Brennen der ISO-Datei auf eine DVD.
ADK
Seit Windows 8 wird für die Erstellung der WinPE-Umgebung nicht mehr das WAIK verwendet sondern das Windows ADK (Windows Assessment and Deployment Kit). Sie werden aus dem RMB über die Schaltfläche “WAIK/ADK herunterladen” direkt zur Download-Seite von Microsoft weitergeleitet. Voraussetzung ist natürlich eine funktionierende Internet-Verbindung.
Hier laden Sie sich die Datei “adksetup.exe” herunter. Starten Sie diese mit Doppelklick. Sie bekommen dann die Auswahl, das ADK direkt über das Internet zu installieren oder das Installationspaket herunterzuladen. Bei wackligen Internetverbindungen sollten Sie auf jeden Fall das Installationspaket herunterladen. Im Pfad .\Windows Kits\[Ihre Windows-Version]\ADK des heruntergeladenen Verzeichnisses finden Sie eine Datei, die ebenfalls “adksetup.exe” heisst. Starten Sie die Installation mit Doppelklick auf diese Datei.
Bei der Installation können viele Optionen ausgewählt werden. Diese müssen nicht alle installiert werden. Für die Erstellung einer WinPE-Umgebung reichen die folgenden aus:
- Bereitstellungstools
- Windows-Vorinstallationsumgebung (Windows PE)
Keine ISO mit Windows 8.1: Die mit Windows 8.1 und Windows 2012 R2 mitgelieferte Reparaturumgebung (winre.wim) kann nicht zur Herstellung eines bootfähigen ISO-Images verwendet werden. Um auf solchen Systemen eine ISO-Datei mit dem RMB zu generieren, ist das ADK notwendige Voraussetzung. Damit kann dann eine ISO-Datei erstellt werden.
ISO unter Windows 10: Unter Windows 10 kann normalerweise eine ISO-Datei ohne das ADK erstellt werden, wenn der RMB im Kompatibiltätsmodus gestartet wird. Rufen Sie den Windows Explorer auf. Wechseln Sie in das Produktverzeichnis – in der Regel “C:\Programme\Paragon Software\[Produktname]\”. Wechseln Sie in das Unterverzeichnis “rmb2”. Klicken Sie das Programm “rmbwizard.exe” mit der rechten Maustaste an. Wählen Sie den Reiter “Kompatibilität”. Setzen Sie den Haken bei “Programm im Kompatibilitätsmodus ausführen für:” Wählen Sie “Windows 7” oder “Windows 8”.
Bei Programmen der Generation 16 setzen Sie den Kompatibilitätsmodus bitte für “C:\Programme\Paragon Software\[Produktname]\program\advlauncher.exe.”